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Erstnachweis Steppenkiebitz am Niederrhein

 

Der Steppenkiebitz (Chettusia gregaria) hat sein Vorkommen im Bereich vom nördlichen Kaspischen Meer bis nach Kasachstan. Er bewohnt dort weite Steppengebiete mit offenen Wasserflächen. Seine Überwinterungsgebiete liegen in Indien, Irak, Pakistan, der arabischen Halbinsel und Nordafrika. Hier findet man ihn zumeist auf Ödland und abgeernteten Feldern. Diese Art gelangt somit äußerst selten nach Mittel- und West-Europa, so dass sie den Vogelkundler der Region kaum aus eigener Anschauung bekannt ist. 

 

Um so erstaunlicher, dass in einer Ansammlung von 66 Kiebitzen auf einem Baggergelände in Moers-Rheinkamp-Repelen am 6. Juli 2000 überraschend ein Steppenkiebitz im Prachtkleid von Herr Karl-Heinz Gassling, Rheinberg, entdeckt wurde. Die Kiebitze hielten sich auf einer flachen Sandinsel in der Randzone des Baggersees auf, der in diesem Bereich gerade mit Bergematerial verfüllt wurde. Umgehend wurde der Tierfotografen Fred Hauffe aus Moers informiert, der 30 Belegfotos erstellte, bevor der Kiebitzschwarm Richtung Südwesten davon flog.

 

Später konnten diese Vögel einen Kilometer entfernt - jetzt auf dem Gebiet der Stadt Kamp-Lintfort - am Impeler Berg erneut gesichtet werden. In den folgenden Wochen konnte der Steppenkiebitz häufig bis zum Mitte September beobachtet werden. Immer war er mit einer wechselnden Anzahl seiner Artverwandten unterwegs, mit denen er auf abgeernteten Kornfeldern, auf Wiesen und auf Sturzäckern nach Nahrung suchte. Auch hielt er sich während eingelegter Ruhepausen auf größeren Spülbänken oder vegetationsfreien Sand- und Kiesflächen auf. Bei einsetzender Abenddämmerung setzten sich alle Kiebitze unvermittelt in Richtung Osten ab. Trotz intensiver Suche gelang es nicht, dort ihren Schlafplatz ausfindig zu machen. In der späten Morgendämmerung tauchten alle Kiebitze in kurzer Zeitfolge in kleineren und größeren Gruppen wieder im Gebiet auf.

 

Nach der Mauser des Steppenkiebitzes vom Prachtkleid bis ins Schlichtkleid verließ dieser endgültig das Gebiet. Mindestens 70 hochinteressierte Ornithologen und Mitbeobachter erlebten in dieser Zeit den seltenen Gast.

 

Dieser Beitrag basiert auf einem Bericht von Karl-Heinz Gassling, erschienen im Naturspiegel, Heft 51.

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