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Wissenswertes über Spinnen

Seit 350 Millionen Jahren besiedeln Spinnen den Planeten Erde. Da Spinnen allgemein als Ekeltiere gelten, droht ihnen beim Aufenthalt in den „vier Wänden“ meist das baldige Ende durch Zeitung, Pantoffel oder Staubsauger. Schon beim bloßen Gedanken an eine Spinne läuft vielen Menschen ein Schauer den Rücken hinunter.

Die war Anlaß genug für die NABU-Kreisgruppe Wesel in Kooperation mit dem NABU-Landesverband NRW und fünf nordrhein-westfälischen Kunstmuseen die Ausstellung ‚Verwoben’ im Preussenmuseum Wesel im Zeitraum vom 04. Mai 2003 bis 15. Juni 2003 zu präsentieren.

Entgegen landläufiger Meinung sind Spinnen keine Insekten. Insekten bilden eine eigene Klasse (Insekta). Spinnen sind der Ordnung Araneae zugeordnet, diese gehört wiederum zur Klasse Arachnida. Zu den Arachniden zählen auch noch Skorpione, Milben und Weberknechte. Beide Klassen (Insekta und Arachnida) gehören dem Stamm der Arthropoda (Gliederfüßer) an.

Spinnen kann der interessierte Betrachter von Insekten an Hand folgender Merkmale gut unterscheiden: Spinnen besitzen vier Beinpaare, wogegen Insekten nur drei aufweisen können. Weiterhin gliedern sich Spinnen in Vorderkörper und Hinterleib, während Insekten mit Kopf, Brustteil und Hinterleib eine andere Aufteilung zeigen.

 

 

Zur Ordnung Araneae gehören mit etwa 37.000 Arten die Webspinnen, also Spinnen mit Spinnwarzen. Es ist eine artenreiche, weltweit verbreitete Gruppe, die außer den Meeren alle Lebensräume erschlossen hat. Im Naturhaushalt spielen sie eine äußerst wichtige Rolle. Sie zählen neben Vögeln und Fledermäusen zu den wichtigsten Insektenvertilgern. Diese Tatsache ist auch für den Menschen wichtig. Bei südamerikanischen Indianern z.B. sind einige Spinnenarten gern gesehene „Mitbewohner“, da sie unangenehme Stechmücken vom Leib halten.

Viele Spinnenarten fangen Insekten in ihrem Netz. Die Seide ist eine Mischung aus Proteinen und Zucker. Nicht alle Seidenfäden sind gleich. Durch Mischung der verschiedenen Spinnseiden entstehen Fadenarten mit den unterschiedlichsten Eigenschaften: Zum Sichern, Kleben, Fesseln, zum Isolieren sowie zum Kokon- und Netzbau. Jede Spinnenart baut ein artspezifisches Netz, eine komplexe Fähigkeit, die angeboren ist. Es gibt aber auch Spinnen, die ohne Netz auf Beutefang gehen. Man unterscheidet hier Lauerjäger und Jagdspinnen, wobei letztere aktiv auf Beutesuche gehen.

 

 

Jagdspinnen benötigen einen sehr guten optischen Sinn, um beim Beutefang erfolgreich zu sein. Spinnenarten wiederum, die ihre Beute mit dem Netz fangen, sehen meist sehr schlecht. Bei ihnen ist der mechanische Sinn stark ausgeprägt, so dass sie das Annähern von Beute bzw. die Bewegung der Beute im Netz wahrnehmen. Trichobothrien und Spaltsinnesorgane helfen ihnen dabei. Trichobothrien sind leicht bewegbare Haare mit denen Schwingungen der Luft, z.B. durch ein vorbeifliegendes Insekt, wahrgenommen werden. Spaltsinnesorgane sind von Membranen überzogene Gruben auf der Körperoberfläche.

Spinnen injizieren beim Biss mit den Beißwerkzeugen (Cheliceren) Gift. Es lähmt die Beute, ist für Menschen jedoch meist harmlos. Es sind weltweit nur 50 Arten, die dem Menschen gefährlich werden können. Unter den einheimischen Spinnen sind es nur die Dornfingerspinne (Cheiracanthium punctatorium) und die Wasserspinne (Argyroneta aquatica). Die Dornfingerspinne tritt in klimatisch begünstigten Regionen, vor allem im Gebiet Odenwald-Rheinhessen und am Kaiserstuhl auf. Im August, wenn die Weibchen die Eigelege bewachen, kommt es zu den recht seltenen Bissunfällen. Ihr Biss verursacht Schmerzen wie ein Wespenstich. Außerdem kann es zu allgemeinem Unwohlsein, Schüttelfrost und leichtem Fieber kommen. Ähnliche Symptome treten auch beim Biss der Wasserspinne auf. Allerdings muss auch sie vehement gestört werden, wenn z.B. beim Griff nach Wasserpflanzen die Spinne erwischt und gedrückt wird.

 

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