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Steinkäuze in Moers und Neukirchen-Vluyn

 

Einsatz der NABU-Gruppe für den Vogel, der für die Landschaft des Niederrhein typisch ist

Eine Gruppe der NABU-Gruppe Moers / Neukirchen-Vluyn will  für einen Vogel eine Lanze brechen, dem vieles fehlt: Die Schönheit des Eisvogels beispielsweise, und singen kann er beim besten Willen nicht. Ihm fehlt der kühne Auftritt eines Habichts oder die jagdliche Effizienz der Schleiereule. Er ist klein, kleiner noch als eine Haustaube, aber er ist wie ein putziger, liebenswerter Kobold, und er steht - für unsere Begriffe wie kein anderer Vogel - für die typische Landschaft des Niederrheins: Der Steinkauz.

 

Etwa 75% der deutschlandweit auf 7.400 Paare geschätzten Steinkäuze leben in Nordrhein-Westfalen, und davon ein erheblicher Teil am Niederrhein. Allein im Kreis Wesel, so die Ergebnisse einer Untersuchung der Biologischen Station in Wesel, leben 10% aller in Deutschland vorkommenden Steinkäuze.

 

Der Grund dafür ergibt sich aus dem Lebensraum, den der Steinkauz benötigt: Das vielseitig strukturierte Grünland mit Viehwirtschaft, am besten die beweidete Streuobstwiese, mit alten Bäumen, z. B. Kopfweiden, in denen er Höhlen für seine Brut findet - eben typisch für die etwas niedriger gelegenen, leicht feuchten Flächen des Niederrheins. Dort, im kurzen Gras, kann er auf die Jagd gehen: Mäuse an erster Stelle, aber er verschmäht auch kleinere Vögel, Amphibien, Käfer oder Heuschrecken nicht, und selbst vor schnöden Regenwürmern schreckt er nicht zurück, zumal, wenn er hungrige Junge zu versorgen hat.

 

Bevorzugt jagt er von einem Ansitz aus, z.B. einem Weidezaunpfahl, aber oft läuft er auch durch das Gras, um Nahrung zu finden. Er ist nacht- und dämmerungsaktiv, zuweilen kann man ihn sogar tagsüber beim „Sonnenbad" sehen.

 

Das Problem ist-diesen typischen Niederrhein gibt es an immer weniger Stellen, jedenfalls in Moers und Neukirchen-Vluyn. Für viele Landwirte lohnt sich die traditionelle Streuobstwiese und die Viehwirtschaft nicht mehr, und natürlich wollen auch sie leben. Zum Glück bieten Reiterhöfe oft einen Ersatz. Dazu ist Moers schon immer -gemessen an anderen Kommunen im Kreis Wesel - ein Ballungsraum gewesen; deswegen ist es hier kritisch für Steinkäuze. In Neukirchen-Vluyn sieht es in der Hinsicht noch besser aus. Deutschlandweit geht der Bestand an Steinkäuzen ohnehin zurück: Rote Liste, stark gefährdet. Um so wichtiger aber ist, hier, in einem seiner Dichtezentren, etwas für Steinkäuze zu tun.

 

Was bleibt, um diese Erkenntnis umzusetzen, ist die berühmte „Mühe der Ebene", und da ist jede Hilfe willkommen. Außerordentlich segensreich ist das Wirken der Gruppen, die sich um die Pflege von Kopfbäumen kümmern. Überregionale Hilfe gibt es auch, seit sich der NABU mit darum kümmert, das Obst aus Streuobstwiesen zu vermarkten. Lokal geht es uns - neben Werbung für den Naturschutz - vor allem darum, Nistkästen zu bauen, zu warten und zu reinigen, um wenigstens auf den verbleibenden grundsätzlich geeigneten Flächen optimale Nisthilfen anzubieten. 35 Stück werden aktuell gewartet, mit steigender Tendenz.. Zuvor ist es  im zeitigen Frühjahr erforderlich zu erfassen, wo es hier Steinkäuze gibt. Mit 46 Verhörpunkten ist der Teil der Stadt Moers, der sich generell für Steinkäuze eignen könnte, relativ engmaschig erfasst. In Neukirchen-Vluyn sind es erst 35 - hier wird demnächst noch systematischer gearbeitet. Doch immerhin sind schon jetzt mit rund 80 Verhörpunkten manche Abende ausgefüllt. Auf 25 sichere Reviere konnte so erkundet werden; tatsächlich werden es einige mehr sein.

 

Es ist sicher keine spektakuläre Arbeit, aber dass sie sich lohnt, zeigen gute Beispiele, etwa in Xanten. Ganz nebenbei gibt es viele „Nebenprodukte", die sich durch entstehende Kontakte ergeben: Hier der Landwirt, der sich überzeugen lässt, dass die Schleiereule wirksamer als jede Katze die Mäuse kurz hält, da der Bürger, der für Informationen über die Förderung von Singvögel dankbar ist, ...

 

Wer immer sich angesprochen fühlt, sei es mit Kritik, Anregungen oder Interesse, sollte gleich zum Telefon greifen.

 

Rosemarie Schink
Friedel Heße
0 28 41 - 54 100

 

Ein Beitrag von Rosemarie Schink, Friedel Hesse und Jürgen Schmitz im Naturspiegel 3/2009, Heft 57

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